Trotz des riesigen Platzangebotes im neuen Tierheim,
das für für 500 Hunde und 200 Katzen ausgerichtet ist,
wird es schon bald wieder eng.
Im KJ 2010 gab es insgesamt 2.162 Neuzugänge, nur an Hunden.

Aktuell befinden sich bereits 391 Hunde und mehr als 200 Katzen im TH !

Es mag paradox klingen, aber tatsächlich gibt es inzwischen wesentlich mehr Abgabetiere als vorher in dem Altbau. Viele Hundebesitzer sind der Meinung,
dass es ihren Tieren in dem "komfortablen" neuen Tierheim besser geht, als
bei ihnen zu Hause. 
Vermittlungen gibt es derzeit so gut wie keine, und wenn, dann auch nur Welpen.
Das alte Problem ist geblieben. Es gibt viel zu viele Rüden, überwiegend große.
Die Zwinger, die für die Rüden bestimmt sind, sind bereits voll. Daher wird das Problem mit den Beißvorfällen kaum in den Griff zu bekommen sein.
Bei den Hündinnen gibt es überwiegend Seniorinnen und SH-Mischlinge, die in
Polen niemand haben will.
Auch wenn die Kapazitäten noch nicht erschöpft sind, bleiben Senioren, kranke
und behinderte Hunde weiterhin hoch gefährdet.
Unsere polnische Partnerin
Iwona nennt uns diese dringenden Notfälle und schickt uns Fotos und kurze Beschreibungen.
Vor Ort versucht sie alles Mögliche, um diesen Hunden das Leben zu erhalten.
Mit ihr zusammen versuchen wir, diese Hunde zu retten.

Das neue Tierheim Wroclaw


http://www.psy.info.pl/schronisko_wroclaw/

Weit außerhalb der Stadt entstand in 19-monatiger Bauzeit ein modernes,  riesiges neues Tierheim. Fertigstellung war im Spätsommer 2010.

Das Tierheim verfügt über eine Gesamtfläche von ca 50.000 qm.
Diese verteilen sich auf  : 
Grünanlagen ca. 43.000 qm 
Gebäude ca. 4000 qm
Überdachte Zwinger / Freiläufe ca. 3.000 qm

Das neue Tierheim bietet Platz für max. 500 Hunde  und  max. 200 Katzen !


Die Quarantänezwinger ....





Die Zwingeranlagen ....

mit überdachten Außenbereichen ....



Die Innenräume ....



Das Katzenhaus ....

Das neue Tierheim bietet erheblich mehr Aufnahmekapazitäten und Plätze für Hunde und Katzen, aber ......

Die Situation der Hunde hat sich nur insoweit verbessert, dass Euthanasien nicht mehr in der Häufigkeit vorkommen werden. Alte, behinderte und unverträgliche Hunde bleiben - so ist unsere Befürchtung - weiterhin hoch gefährdet.

Unsere Hoffnung ist aber, dass aufgrund des Platzangebotes jetzt zumindest kleinere Rudel gebildet werden, damit es nicht mehr so häufig zu Beißvorfällen kommt.

Sehr traurig sind wir darüber, dass die Zwinger-Außenbereiche so extrem spärlich ausgestattet sind, zumeist mit nur einem einzigen Liegebrett. In vielen Außenbereichen gibt es auch keine Hundehütten mehr. Ängstliche Hunde, die von den Ranghöheren nicht in die Innenbereiche gelassen werden, liegen nun völlig schutzlos vor Übergriffen auf dem kalten Boden. Es wäre schön gewesen, wenn man sich hierzu mehr Gedanken gemacht hätte.

Gassigänger und Interessenten werden zwangsläufig seltener den Weg zum TH finden, weil es mit öffentlichen Verkehrsmittel kaum bzw. nur mit großem Zeitaufwand zu erreichen ist. Selbst mit eigenem PKW ist man eine ganze Weile unterwegs. Dadurch dürften die Vermittlungen rückläufig sein und auch die seltenen Gassigänge für einzelne Hunde noch weniger werden.

Anhand der Fotos mag zwar der Eindruck entstehen, dass in Wroclaw keinerlei Unterstützung mehr von Nöten ist, was aber ganz sicher täuscht.
Denn es wird weiterhin die "besonderen Notfälle" wie aktuell Peterle, Boro, Amisia und Julka geben, die in Polen absolut chancenlos bzw. im Tierheim hoch gefährdet sind.

Diese Hunde werden wir ganz sicher NICHT vergessen, wenn auch unser Hauptaugenmerk künftig verstärkt auf dem TH Jelenia Góra und dem Gnadenhof von Kasia liegen wird.

Das Tierheim in Wroclaw


Jelenia Góra bleibt unser Stammtierheim, dort sind bauliche Maßnahmen absolut notwendig! Auch werden wir weiterhin Hunde von dort holen, damit die Bestandszahl nicht wieder in die Höhe steigt. Beim nächsten Transport sollen 10 Hunde von dort mitkommen.

Wroclaw benötigt unserem Eindruck nach keine Bauhilfen, aber es werden am Tag bis zu 8 neue Hunde eingeliefert. Das Tierheim ist ständig überbelegt. Es fehlt auch an Futter, wir wurden um Spenden gebeten.

Gefährdet sind überwiegend ältere und kranke Hunde, aber auch diejenigen, die schon lange im Tierheim einsitzen, Das sind auch junge, gesunde Hunde. Es ist leider so wie in vielen anderen Tötungen auch. Welpen, helle Hunde, Rassehunde finden schnell Interessenten.
Ein ansteckend kranker Hund wird auf keinen Fall mitgegeben. Der Tierarzt hat seine Praxis direkt neben dem Tierheimbüro. Die Hunde werden vor einer Ausreise noch einmal gecheckt und bekommen ein aktuelles Gesundheitszeugnis.

Zu Beginn legt man uns natürlich erst einmal die älteren Hunde ans Herz, in der Hoffnung, dass sie nicht schon in Kürze sterben müssen. Es gibt momentan nicht sooo viele alte Hunde, das Problem könnte man gut in den Griff bekommen. Wir haben aber nicht zu viel Hoffnung geweckt und geschildert, dass es auch bei uns nicht einfach ist, ältere, kranke oder behinderte Hunde unterzubringen. Es gibt auch einige Dreibeiner im Heim.