Unser Projekt in Jelenia Góra (Hirschberg)


Durch den Aufruf einer Tierschützerin wurden wir auf die Notlage von Hunden aus einem Tierheim im Südwesten Polens aufmerksam, die dringend der Hilfe bedürfen. Es geht nicht alleine um das Vermitteln dieser Hunde, sondern um die dauerhafte Verbesserung der Situation für die Tiere vor Ort.
Hilfe zur Selbsthilfe, das ist es, was nur langfristig helfen kann!


Die Mitarbeiter des Tierheims haben trotz guten Willens inzwischen resigniert, sie finden keinen Ausweg aus ihrer Situation. Das Tierheim war mit fast 200 Hunden völlig überfüllt. Es gibt zwar keine Kettenhunde, aber viel zu wenige Zwinger und deshalb keine Trennungsmöglichkeiten. Es kommt zu heftigen Beißereien, oftmals mit tödlichem Ausgang.

Kastrationen werden nicht mehr durchgeführt, weil die Kastraten nicht isoliert werden können und bei Rückkehr in ihre Zwinger Opfer von Übergriffen der Rudelführer werden. Warum kastrieren, wenn die Hunde dann totgebissen werden? Wenn alle Hunde eines Zwingers gleichzeitig kastriert werden, beißen sie sich gegenseitig die Narben auf und verletzen sich schwer. Die qualvolle Enge lässt keinen Platz für Schwache und Kranke.

Neuzugänge kennen die im Zwinger bestehende Rudelordnung nicht. Der unbedachte Gang zum Futternapf oder zu einem Schlafplatz endet für viele tödlich.

Wenn das Tierheim extrem überfüllt ist und die Rangkämpfe nicht in den Griff zu bekommen sind, wird der Bestand reduziert, es wird eingeschläfert.

Hier Auszüge aus dem Bericht, der uns u.a. bewogen hat, gerade diesem Tierheim Hilfe anzubieten:
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"Zitat:
Jelenia Góra

Dies ist ein Tierheim, im Süden Polens. Dort leben die Hunde nur im Zwinger, es gibt keine Kettenhunde. Obwohl uns gesagt wurde, dass das Tierheim reichlich Futter hätte und solches nicht braucht, sahen wir abgemagerte, kranke und verwahrloste Hunde.

 

In dem Tierheim ist Armut nicht das Problem, es geht um Menschen die aufgegeben haben. Die Leute dort glauben nicht mehr etwas bewegen zu können, um den Tieren ihr Leben zu vereinfachen. Sogar der zuständige Tierarzt hat aufgegeben. Als wir fragten nach Kastrationen, sagte er das es kein Sinn hat, da die Hunde sicher so oder so todgebissen werden. Kastraten haben dort keine Überlebenschancen!


Also holten wir vor allem Hunde, die schon kastriert waren. Die ersten Hunde von dort haben uns deutlich gezeigt, wo die Probleme liegen. Futterneid, Verletzungen mit Entzündung, Angst vor den Menschen, Angst vor anderen Hunden. Im Zwinger kommt es regelmäßig zu Beißereien, mit tödlichem Ausgang. Viele Hunde trauen sich nicht an den Napf zu gehen, manche liegen regungslos in der Hoffnung von anderem übersehen zu werden und wenn die ein Augenblick erwischen nicht beobachtet zu werden, fressen sie den Kot der in der Nähe liegt. Danach legen sie sich sofort auf denselben Platz und bleiben wieder bewegungslos liegen.


Andere haben mit der Zeit keine Kraft dafür und sterben langsam. Die merkt man kaum, die liegen manchmal paar Tage so bis jemand kommt und fragt warum der Hund da so liegt. Erst dann werden sie entsorgt.


Aus dem Tierheim haben wir z.B Jogi, Denis, Goofi, Berti, Gerry, Mikus und Mogli geholt. Diese Hunde sind erstaunlicherweise immer noch menschenfreundlich und nach ein paar Tagen war auch der Fressneid weg. Außerhalb der Zwinger sind das die freundlichsten Hunde überhaupt. Wir sind froh den wenigen helfen zu können, aber dort leben 200 Hunde und es ist nicht möglich jedem zu helfen, also haben wir uns mit polnischen Tierschützern zusammengetan und unterstützen sie finanziell, aber auch mit Futterspenden. Leider sind auch unsere Möglichkeiten begrenzt und wir sind auf Sachspenden angewiesen. Alles was wir bekommen bringen wir nach Polen.

Die Leute in Polen, holen auch Hunde und bringen sie in Tierpensionen unter, dort arbeitet man mit den schwierigen Fällen und die andere werden nur aufgepäppelt um die Chancen auf Vermittlung vor Ort zu erhöhen. Es ist ein weiter Weg um dort etwas zu erreichen, aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Bis jetzt haben wir es geschafft einen Transport mit Medikamenten und Trockenfutter zu organisieren, zwei Packungen Sterelisationsnähte und letztens fast 300 kg Trockenfutter selber dort hinzu bringen. Es ist vielleicht nicht viel, aber da wir nur 3 Personen sind, macht uns dass Stolz.

Wir suchen für dieses Tierheim einen deutschen Verein, der dort vor Ort helfen möchte! Bitte melden Sie sich bei uns!
04.05.2008: In diesem Tierheim haben wir geholfen, aber jetzt ist es uns leider nicht mehr möglich so weiter zu helfen, wie wir gerne möchten. Wir suchen Unterstützung für dieses Tierheim, aber niemanden, der uns sagt, dass er nur Hunde von dort aufnimmt. Das Tierheim braucht Unterstützung bei dem Kastrations-, beim Impf- und Entwurmungsprojekt. Bitte, wenn jemand dort helfen möchte, meldet euch bei uns!"

(Vielen Dank an Wanda Kurka, die uns die Veröffentlichung von Texten, Textauszügen und Fotos auf unserer HP genehmigt hat!)
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Anfang Oktober werden Vorstandsmitglieder das Tierheim persönlich besuchen und sich ein eigenes Bild verschaffen. Wir werden über diese Fahrt berichten und aktuelle Fotos einstellen.

Reiseberichte siehe Navigation rechts!