Weitergehende Hilfsmaßnahmen im TH Jelenia Góra

Mit unserem Nottransport am 27./28.11.10 konnten wir - bei heftig einsetzendem Wintereinbruch - bereits 18 Hunde aus Jelenia Góra retten. Leider ist es weiterhin sehr, sehr voll und man rechnet zudem in den nächsten Wochen verstärkt mit vielen Neuzugängen. Daher hat man uns bereits jetzt um weitere Hilfstransporte gebeten.

Fast alle Hunde aus Jelenia Góra waren extrem dünn, so dass wir im Nachgang den TH-Leiter angeschrieben und u.a. gefragt haben, ob aktuell wieder Futternot besteht. Nach unserem letzten Informationsstand gab es noch reichliche Vorräte im Tierheim. 
Bei Bedarf werden wir auf jeden Fall die Futterbestände wieder auffüllen müssen. Gerade jetzt im Winter ist eine ausreichende Fütterung der Tiere besonders wichtig !!! 

Daneben besteht 
dringender Handlungsbedarf bei der Unterbringung der Hunde, die sich noch in der Quarantänezeit befinden. Der vorhandene kleine Raum im Innenbereich ist in der Regel überfüllt, so dass die Neuzugänge in frei auf dem Gelände stehenden Gitterboxen untergebracht werden. Für die Hunde einfach entwürdigend und absolut unzumutbar. Diese Praxis ist uns von jeher ein Dorn im Auge und jetzt müssen wir endlich handeln.
Die Lösung des *Problems* darf nicht mit großem zeitlichem Aufwand verbunden sein, wie z.B. Betonieren einer Bodendecke etc., so dass wir nach einem zweckmäßigen, aber nicht aufwändigen Ersatz gesucht haben. Dabei sind wir auf die Vereinsboxen gestoßen, die wir nach vielen Abwägungen und Vergleichen als die beste Lösung ansehen.

Im zweiten Step möchten wir dafür sorgen, dass die Hunde nicht nur in den Boxen sitzen müssen, sondern auch etwas Freilauf genießen können. Hierfür wollen wir gerne einen Ganzstahlzwinger erwerben, der rund um die Vereinsoxen aufgebaut und durch Trenngitter auf fünf Einzelbereiche unterteilt werden kann.

Weiterhin ist es dringend von Nöten, dass die Fußböden der feuchten und kalten Innenräume, inklusive Quarantäneräume, wärmende und schnell trocknende Auflagen erhalten. Diese müssen natürlich bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie z.B. Haltbarkeit, Isolierung und Reinigung. Hierzu haben wir bei eBay sogenannte „Pferde-/Stallmatten“ gefunden, die uns für diesen Zweck als nahezu perfekt erscheinen. Sie sind durch ihre besondere Beschaffenheit vielseitig nutzbar, u.a. auch für Hundezwinger.  

Natürlich sind wir für jeden Hinweis auf preiswertere Alternativen oder Anbieter dankbar !!!! Schreiben Sie uns einfach eine Mail an post-hundefreunde@web. de

 

Erste Hilfsmaßnahmen vor Ort ….

Leider bekamen wir keinerlei Infos aus Jelenia Góra, dass sich der Hundebestand wieder dramatisch erhöht hat! Die daraus resultierende Zwingerüberbelegung ist ein unhaltbarer Zustand für die Hunde. Es gibt nur gleichgeschlechtliche (überwiegend unkastrierte) Rudel, so dass zusätzlicher Stress - verbunden mit Beißvorfällen und extremem Mobbing - vorprogrammiert ist.
Deshalb kann die erste Hilfsmaßnahme nur ein Nottransport sein, bevor noch mehr Hunde gebissen/totgebissen werden. Kasia hat uns bereits die 15 schlimmsten Notfälle gemeldet, wobei sicherlich noch einige hinzukommen werden.

In der zweiten Monatshälfte November möchten wir unseren Hilfstransport fahren.

In Anbetracht des nahenden Winters benötigen wir DRINGEND
- gut isolierte Hundehütten für den Freilauf
- Liegebretter für die Zwingeranlagen
- Isomatten bzw. Naturkautschukmatten als wärmende Unterlagen
Es wäre wunderbar, wenn bis zur geplanten Fahrt einiges zusammen käme.

Für kleinere Reparaturen versuchen wir kurzfristig noch einen Handwerker zu organisieren. Außerdem müssen wir - zumindest für die Hütten im Freilauf - vor Wintereinbruch noch wärmendes Stroh besorgen. 

Aus gegebenem Anlass bitten wir um Ihr Verständnis, dass wir vor der Fahrt keine weiteren Einzelheiten erläutern möchten. Vordergründig sollte jetzt der Transport reibungslos über die Bühne gehen.

Die neuen Infos aus dem TH Jelenia Góra machen uns traurig und wütend zugleich. Es herrschen wieder katastrophale Zustände vor Ort !!!
Das gefühlte Desinteresse des TH-Leiters an einer Verbesserung der Situation, die Gleichgültigkeit der Mitarbeiter gegenüber den Tieren, die Resignation der freiwilligen Helfer, die schlechte tierärztliche Versorgung, die häufigen Beißvorfälle durch Zwingerüberbelegungen (oftmals mit tödlichem Ausgang), haben uns Tränen der Verzweiflung in die Augen getrieben. Wir werden uns kurzfristig beraten, welche ersten Sofortmaßnahmen eingeleitet werden können. Ausführlicher Bericht folgt !
Wegen der Baumaßnahmen wird es am 20.09.10 *** noch einmal ein Gespräch mit dem TH-Leiter E. Ragiele direkt vor Ort geben. Die bisher eingeholten Kostenvoranschläge waren absolut überteuert und daher nicht finanzierbar. Über das Ergebnis des Gesprächs werden wir berichten. Bis dahin bitten wir noch um etwas Geduld.
*** Leider musste das geplante Treffen auf den 27.09.10 verschoben werden
.

Unsere Vorhaben

Aus den Eindrücken unserer Polenfahrt Anfang Oktober 08 und den Erlebnissen vor Ort ergibt sich für uns folgende Dringlichkeit an Hilfestellung:

- Das Tierheim wurde für nur knapp 50 Hunde gebaut. Zu Beginn ist daher eine möglichst
  schnelle Reduzierung des Bestandes notwendig, damit nicht mehr so viele Hunde gemeinsam
  in einem Zwinger oder Auslauf sein müssen. Wir können hoffentlich viele Hunde mit nach
  Deutschland nehmen, sie vermitteln oder zumindest gute Plätze bei Tierschutzpartnern für sie
  finden.

- Alle Hunde sollen eine 5-fach-Impfung bekommen, entwurmt werden und Anti-Parasiten-
  Schutz erhalten.

- Wenn der Bestand in den Zwingern reduziert ist und sich dort zum Beispiel nur 2 oder 3
  verträgliche Hunde befinden, kann man auch risikofreier Hunde kastrieren lassen. Bislang
  kommt es zu schweren Beißereien zum Nachteil der operierten Hunde.
  Zur Zeit können wir nur vereinzelt Hündinnen vor Ort kastrieren lassen und sie auf einem
  privaten bezahlten Pflegeplatz in Polen unterbringen. Solche Plätze sind noch extrem rar.

- Darüber hinaus möchten wir beim Ausbau des Tierheims helfen. Ein von uns angebrachtes 
  provisorisches Dach aus Planen hält leider keinem weiteren Winter Stand. Die Hunde sind
  allen Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert. Wir haben bereits ein stabiles Carport      zum Schutz in einem Gehege aufgebaut. Dringend gebraucht wird aber noch eine feste
  Überdachung über alle Zwingerreihen/Ausläufe.

- Des Weiteren wollen wir möglichst schnell Freiläufe für die Hunde schaffen, denn die Tiere
  bekommen keinerlei Auslauf. Sie müssen auf viel zu engem Raum auf glatten Fliesen
  verharren. (derzeit in Planung)

- Auf längere Sicht möchten wir auch eine zusätzliche Zwingerreihe aufbauen und einen
  Schutzraum für frisch operierte Hunde schaffen.

- Die Ausstattung des Arztzimmers muss verbessert werden, ebenso die Quarantäneräume.

- Sachspenden jeglicher Art werden gebraucht. In Kürze stellen wir eine Liste ein.

- Vielleicht ist es uns auch möglich, Magdas Wunsch zu erfüllen und eine Person aus dem
  Tierschutz zusätzlich für das Tierheim einzustellen. (etwa 500 € Monatslohn).

Wir freuen uns auf das neue Projekt und auf Ihre Unterstützung!

SCHRONISKO DLA MAŁYCH ZWIERZĄT
HP: http://jelenia.schronisko.pro

Eugeniusz Ragiele
Herr Ragiele ist der Leiter des Tierheims in Jelenia Góra
.
Die Zusammenarbeit mit ihm ist freundschaftlich und sehr angenehm,
denn er ist aufgeschlossen und kooperativ.

Das Wohl der Tiere liegt ihm sehr am Herzen!




Herr Ragiele beantwortet bereitwillig alle Fragen. Sein Tierheim ist stets für uns offen, kein Winkel wird versteckt. Herr Ragiele setzt sich gegen die Misshandlung von Tieren ein, initiiert Schulprojekte zusammen mit seiner Ehefrau und hat u.a. dafür gesorgt, dass im Jahr 2004 alle Hunde von Jelenia Góra kostenlos einen Chip erhielten.


Tomasz Ilnicki
Er ist unsere aktuelle Kontaktperson, der Übermittler aller wichtigen  Informationen und tatkräftiger Helfer vor Ort. Fast die gesamte Korrespondenz läuft über ihn. Die Homepage des Tierheims wird auch von ihm gewartet.



Magdalena Siemaszko-Arcimowic
Sie stellte den Erstkontakt her und war zunächst unsere wichtigste Ansprechpartnerin.


Magda ist eine engagierte polnische Tierschützerin, die sich sehr für die Hunde vor Ort einsetzt. Mit ihr konnten wir sehr konstruktive Gespräche führen. Von Beruf ist Magda Gebirgsführerin und Inhaberin einer Schutzhütte für Touristen im Riesengebirge.